Liebe Bonnerinnen und Bonner,

ein neues Jahr beginnt: Wir verlassen das alte und starten in das Jahr 2022 mitten in der vierten Coronawelle. Trotzdem oder gerade deshalb wünschen wir Ihnen alles Gute, Gesundheit, auf dass wir gut durch diese Pandemie kommen! Ohne den Blick auf diese belastende Herausforderung zu verlieren, wollen wir allen, die sich mit uns für eine lebenswerte und klimagerechte Zukunft einsetzen, hier aufzeigen, auf welchem Weg wir uns befinden. Seit mehr als einem Jahr sind wir GRÜNE nun die stärkste politische Kraft in Bonn. Gemeinsam mit unseren Koalitionspartnern konnten wir bereits einiges bewegen. So haben wir auf der politischen Ebene Beschlüsse gefasst, die den Weg zu einer klimaneutralen Stadt ebnen: Entsiegelungen, mehr Platz und damit mehr Sicherheit für Menschen auf dem Rad und auf Bürgersteigen sowie eine Solaroffensive. Bei mehreren Projekten können Sie, liebe Bonner*innen, aktiv werden: Wir haben einen Fördertopf für Solaranlagen beschlossen. Aus diesem können Sie für eine Solaranlage auf Ihrem Dach oder auch an der Fassade eine Förderung erhalten. Möglich ist es auch, dass Sie die Stadtwerke Bonn (SWB) beauftragen, die sich für Sie um die Beantragung der Förderung und die Installation kümmern. Gefördert werden ebenfalls Fassadenbegrünungen und Flächenentsiegelungen. Sie sehen: Wir können gemeinsam unsere Stadt an die Folgen des Klimawandels anpassen und zukunftsfest machen. Und auch diese Botschaft und Bitte sind uns wichtig: Klimaschutz ist auch ein Angebot, eine Bereicherung für unser Leben. Wir bauen auf Sie bei dieser wichtigen und herausfordernden Aufgabe, denn nur gemeinsam werden wir das Ziel – ein klimaneutrales Bonn 2035 – erreichen.

Ihre Dr. Annette Standop und Tim Achtermeyer
Vorsitzende der GRÜNEN im Rat der Bundesstadt Bonn

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So wird’s grün!

No. 2 Stiftsplatz

AUSGANGSSITUATION

Der Stiftsplatz vor der Aufwertung:
ein versiegelter Parkplatz ohne Aufenthaltsqualität.

UNSERE VORSTELLUNG

Unsere Vorstellung vom Stiftsplatz nach der Aufwertung: großflächige Entsiegelung, biodiverse Pflanzen, Außengastronomie – ein lebendiger Ort mit Aufenthaltsqualität.

NEXT STEPS

Der städtebauliche Wettbewerb im Rahmen des Masterplans Innere Stadt ist abgeschlossen. Der Siegerentwurf wurde auf der Homepage der Bundesstadt Bonn veröffentlicht. Der Umbau beginnt im Jahr 2023. Über bonn-macht-mit.de können Sie ihre Meinung zum Siegerentwurf abgeben. [Stand: 2022/11]

Klimaschutz und Klimaresilienz

Stiftsplatz: Park statt Parkplatz!

Im Kampf gegen die Klimakrise, müssen wir unsere Städte neu denken. Wir brauchen mehr Versickerungsflächen für Starkregen, mehr Grün in unseren Innenstädten gegen Hitzeinseln und mehr Biodiversität (Vielfalt von Pflanzen und Tieren) auf öffentlichen Flächen. Das wollen wir auch für Bonn. Der Stiftsplatz im Zentrum ist herrlich gelegen und mit seinen Bäumen und dem Blick auf den „Kuhle-Dom“ besonders schön. Leider wird er seit Jahrzehnten fast nur als Parkplatz genutzt. Wir möchten ihn jetzt vom Parkplatz zum Park umgestalten. Ziel ist es, die Biodiversität durch heimische und an den Klimawandel angepasste Pflanzen zu erhöhen, die nachhaltige Mobilität durch ein Fahrradparkhaus zu fördern und den Platz zu einem sozialen, lebendigen Begegnungsort im Grünen weiterzuentwickeln.

Wir haben zu diesem Schritt nicht nur positives Feedback erhalten. Es gibt Menschen, die sich um „ihren“ Parkplatz sorgen. Wir nehmen diese Sorge ernst, teilen sie aber nicht, da es eine Reihe von unmittelbar angrenzenden Parkplatzalternativen gibt.

Gerade das Ziel, einen sozialen Begegnungsort zu schaffen, erreicht man nicht am Reißbrett. Die Bürger*innen und Geschäftsinhaber*innen werden bei der Gestaltung des Platzes eingebunden. Dazu wurden ein sogenanntes Werkstattverfahren durchgeführt.

Das Werkstattverfahren ist inzwischen abgeschlossen und der Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs gekürt. Den Siegerentwurf finden sie auf der Homepage der Bundesstadt Bonn. Unter bonn-macht-mit.de können Sie ihre Meinung zur Planung abgeben. Wir freuen uns auf den neuen Stiftsplatz im Herzen der Stadt!

How it‘s gettin hot in here? Stadtweite Wärmeplanung.

Heizen macht 30 Prozent unseres Energieverbrauchs aus. Wir haben eine Wärmeplanung gestartet, um die Weichen für einen stadtweiten klimaneutralen Umbau des Wärmesektors zu stellen. Sie umfasst eine Bestandsanalyse, eine Potenzialanalyse und ein Zielszenario.

Bei der Bestandsanalyse wollen wir unter anderem herausfinden wo, in welcher Art Gebäude, mit welchem Energieträger wie viel Wärme erzeugt wird.

Die Potenzialanalyse soll mögliche Einsparungen, Effizienzsteigerungen und auch lokal verfügbare erneuerbare Wärmequellen (z.B. aus Abwärme oder Geothermie) aufzeigen. Diese Potentiale sollen möglichst effizient, zum Beispiel über die Förderung einer seriellen Sanierung in Reihenhauszeilen oder baugleicher Mehrfamilienhäuser und quartiersbezogene Nahwärmenetze umgesetzt werden. Der Blick liegt also nicht darauf, Gebäudebesitzer individuell zu beraten – das bietet die Bonner Energieagentur schon heute –, sondern quartiersbezogene Lösungen zu entwickeln.

Das Zielszenario schließlich stellt dar, wie der Bonner Wärmebedarf aus Erneuerbaren Energien gedeckt werden kann. Daraus wird ein sozialverträglicher Transformationspfad formuliert, der mit planungsrechtlichen Maßnahmen, Förderprogrammen und Beratungsangeboten umgesetzt werden soll.

Die Wärmeplanung ist auch Grundlage dafür, die richtigen Weichen auf städtischer Seite zu stellen, unter anderem bezüglich der Entwicklung unseres Fernwärmenetzes und möglicherweise der Schaffung weiterer quartiersbezogener Nahwärmenetze. Im Bestand müssen private Investitionen noch stärker als bisher durch Beratung und Förderung unterstützt werden. Im Wohnungsbau nutzen wir planungsrechtliche Maßnahmen, damit sich neue Gebäude in ein klimaneutrales Zielszenario möglichst heute schon einfügen.

Einige gesetzliche Grundlagen, die zum Beispiel im Grün regierten Baden-Württemberg schon vorhanden sind, fehlen uns in NRW leider noch, um zu einer gebäudeblockscharfen Wärmeplanung zu kommen. Wir hoffen mittelfristig auf Unterstützung bei unserem Vorhaben durch eine neue, progressive Regierung nach der Landtagswahl im Mai.

Den politischen Beschluss finden Sie hier.

Mehr Grün. Weniger Asphalt: Förderprogramme Gebäudebegrünung und Entsiegelung

Um die Stadt grüner zu gestalten, haben wir ein Förderprogramm für Entsiegelung und Begrünung aufgelegt.

Die Begrünung von Dächern und Fassaden hat viele Vorteile. Neben der Verlängerung der Nutzungsdauer der Gebäude, ein nettes Aussehen und eine bessere Dämmung werden so Lebens- und Nahrungsraum für Tiere geschaffen und die so dringend notwendige Biodiversität gefördert. Das erreichen wir, indem wir insektenfreundliche und heimische Pflanzen auswählen.

Außerdem verbessert die Begrünung das Stadtklima und ist ein wichtiger Teil der Anpassung an den Klimawandel (Klimaadaption bzw. Klimaresilienz). Die Hitzesommer der vergangenen Jahre haben uns spüren lassen, welchen Herausforderungen Bonn in Anbetracht der Klimakrise entgegensieht. Besonders in der Innenstadt staut sich die Hitze zwischen Asphalt und Gebäuden, sodass es auch nachts kaum abkühlt. Extreme Hitze ist nicht nur unangenehm, sondern auch ungesund oder schlimmstenfalls sogar tödlich. Begrünte Flächenkönnen hier Abhilfe schaffen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Regenwasser direkt vor Ort versickern kann und nicht durch die Kanalisation abgeleitet werden muss. Dieses Konzept ist bekannt als Schwammstadt. Die Stadt kann sich wie ein Schwamm mit Wasser vollsaugen und dieses Wasser nach und nach an die Umgebung abgeben. Dadurch wird Überschwemmungen vorgebeugt, die Umgebung gekühlt und Pflanzen trocknen nicht so schnell aus.

Alles in allem wird deutlich, dass eine Umwandlung in Grünflächen viele Vorteile bringt. Hierfür gewährt die Stadt eine finanzielle Unterstützung als Anreiz.

Wir holen die Sonne nach Bonn: Förderung von Solaranlagen

Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, müssen wir unseren Energiebedarf durch Erneuerbare Energie decken. Das Potenzial hierfür liegt über unseren Köpfen. Wenn wir alle geeigneten Dächer in Bonn mit Solaranlagen ausstatten würden, könnten wir mehr als die Hälfte des gesamten Bonner Stromverbrauchs mit sauberer regionaler Energie decken. Außerdem wird die Umgebung gekühlt, versiegelte Flächen mehrfach genutzt und wirtschaftlich ist es auch noch!

Bisher sind viele sonnige Flächen ungenutzt. Nur 2 Prozent des Potenzials werden ausgeschöpft. Wir finden: Das ist zu wenig, daher haben wir mehrere Maßnahmen ergriffen und wir laden Sie ein, Teil der Energiewende zu werden.

Wir möchten, dass bei neuen Gebäuden Solaranlagen immer mitgedacht werden, und daher haben wir eine Solar-Pflicht im Neubau beschlossen. Das heißt, dass alle Neubauvorhaben, auf die die Stadt planungsrechtlich unmittelbar Einfluss nehmen kann, verpflichtend mit Solaranlagen ausgestattet werden müssen. Damit nimmt Bonn eine Vorreiterrolle ein.

Während die Stadt fortlaufend eigene Gebäude mit Solaranlagen ausstattet, liegt ein großer Teil der Dächer in privater Hand. Daher wollen wir auch hier Anreize setzen, damit überall dort, wo es sinnvoll und möglich ist, Sonnenenergie gewonnen werden kann. Hierfür haben wir ein Förderprogramm für Photovoltaik gestartet.

Gefördert werden neue Photovoltaikanlagen auf Dächern oder an Fassaden, Mieterstromanlagen oder Hybridkollektoren. Für Stecker-Solargeräte können auch Mieter*innen einen Zuschuss erhalten. So können Sie als Bonnerin oder Bonner unabhängig Ihren eigenen Strom oder Wärme produzieren.

Ungefähr zwei Drittel der Bonner Dächer sind für eine solare Energiegewinnung geeignet. Eine grobe Orientierung, wo PV-Nutzung sinnvoll ist, gibt das Bonner Solardachkataster.

SWB & Bonn: Gemeinsam gegen die Klimakrise.

Wenn wir die Klimakrise begrenzen wollen, müssen wir auf allen Ebenen die Möglichkeiten ergreifen, uns selbst zu beteiligen.

Grundsätzlich gilt: Energieverbrauch vermeiden und mindern. Die Stadtwerke Bonn (SWB) bieten als kommunales Unternehmen viele Möglichkeiten, den eigenen CO2-Fußabdruck kleiner zu machen.

Mit Regionalstrom kann jede/r Strom aus Erneuerbaren Energien beziehen, der in Bonn und der Region produziert wurde. Auch beim Beethoven-Strom handelt es sich um ein Ökostromangebot. Beethoven-Gas ist klimaneutral, denn die SWB investieren für alle Beethoven-Gas-Haushalte in Bonn in zertifizierte Klimaschutzprojekte weltweit.

Aktuell liegt der Gesamtanteil Erneuerbarer Energien bei knapp 82 Prozent. Privat- und Gewerbekunden werden gänzlich mit Ökostrom beliefert.

175 öffentliche Ladepunkte in Tiefgaragen und auf Parkplätzen werden durch die SWB angeboten, darunter auch Schnellladestationen. In allen öffentlichen Ladesäulen fließt zu 100 Prozent umweltfreundlicher BonnNatur Strom.

Zudem lassen sich bei den SWB innovative Produkte wie Mini-Photovoltaik-Anlagen buchen, die auch Mieterinnen und Mietern helfen Solarstrom auf dem Balkon zu erzeugen.

Wer es etwas größer möchte, bucht das Solar-Paket BonnPlus PV und produziert Solarstrom auf dem eigenen Dach. Den Großteil des Stroms verbraucht man direkt selber und senkt so dauerhaft die eigene Stromrechnung.

Über die SWB lassen sich Stationen (sogenannte Wallboxen) für E-Autos zum sicheren und umweltfreundlichen Laden mit BonnNatur-Strom-Zuschuss für zuhause beziehen, damit der Strom, der in die Elektromobilität fließt auch wirklich der Umwelt zu Gute kommt.

Sollte die heimische Heizungsanlage in die Jahre gekommen sein, biete die SWB zusammen mit dem lokalen Handwerk ein Angebot für eine neue Brennwerttherme; BonnPlus Wärme. Und wer sein Wasser darüber hinaus mittels Solarthermie erwärmen möchte, ist bei den Bonner Stadtwerken richtig.

Übrigens: Wer die Energiewende vor Ort unterstützt und Ökostrom-Produkte in Bonn in Anspruch nimmt, treibt zudem die lokale Verkehrswende voran. Denn Geld, das bei den Stadtwerken Bonn im Bereich Energie und Wasser eingenommen wird, unterstützt über den steuerlichen Querverbund Bus und Bahn.

Die SWB-Bus-Flotte wird bis 2035 sukzessive auf Elektromobilität umgestellt und sorgt so für eine Verbesserung des Stadtklimas und der Luftqualität. Mit ihren Sharing-Angeboten könnenumweltfreundliche Verkehrsmittel für die letzte Meile genutzt werden, wie die Elektroroller „Clara“ oder den Leihfahrrädern von Nextbike.

Förderanträge

Flyer